am Sonntag, 21. September – ein Tag der Ruhe, des Nachdenkens und des Dankes
Eidgenössisch (ein Synonym für schweizerisch) soll dieser Tag sein. Das Besondere, vielleicht auch Problematische dieses kirchlichen Feiertages ist, dass er zugleich oder eigentliche ein staatlich-politischer ist. Damit wird unterstellt, dass er für alle Konfessionen und Religionen gelten soll.
Der Bettag erschöpft sich jedoch nicht in frommem Brauchtum. Er beansprucht Öffentlichkeitscharakter und hat eine politische Dimension. Es macht auch heute noch Sinn, wenn das Land seinen Bewohnern einmal im Jahr einen Halt anbietet, damit sie sich über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg auf gemeinsame Werte und Orientierungspunkte besinnen und verständigen. Letztlich sind es aber religiöse, soziale oder ökologisch motivierte Initiativen vor Ort, die den Bettag am Leben erhalten.
In der Schweiz heisst der Bettag auch Danktag. Ein Tag des Dankes soll dieser Tag sein und wir haben gute Gründe zu danken. Mit dem Dankesagen bringen wir den Glauben zum Ausdruck, dass das Wesentliche Geschenk ist und nicht ein Erzeugnis. Danken bejaht das Leben.
Busse tun und Verzicht üben gehörte von Anfang an zum Bettag. Der Busstag ruft kritisch ins Bewusstsein: Unser Wohlstand geht auch auf Kosten anderer Länder und Erdbewohner. Selbstbescheidung und Verzicht am Bettag machen deutlich, dass es auch anders geht. Worauf wir verzichten können, davon sind wir nicht abhängig.
Beten – Gebet: Wir wissen, dass wir es nicht allein schaffen. Das Gebet ist die Klammer, die die beiden Themen „Dank“ und „Busse“ zusammenhält: Dank schaut zurück auf das Gute, Busse schaut zurück auf das Misslungene, um die Zukunft positiv zu ändern. Das Gebet schaut auf alles: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. In gewisser Weise ist das Gebet somit zeitlos.
Danken, Busse tun und Beten sind die zentralen Elemente unseres Glaubens.
Dieser Tag ist kein grauer Tag. Es ist ein Tag, in dem wir unsere Zerrissenheit und Fragen vor Gott bringen dürfen. Es ist ein Tag, der stellvertretend für alle anderen Tage steht. Es ist der Tag, an dem uns Gottes Bund neu bewusst werden kann.
Die Reformierte Kirche, die Evangelisch Methodistische Kirche und die Katholische Kirche feiern am Sonntag,
21. September, um 10 Uhr im Gemeindesaal Breiten in Rothrist oder in der reformierten Kirche in Aarburg
ökumenische Gottesdienste zusammen mit Gästen zum Thema „hoffen für die Welt – gemeinsam feiern“.
Dazu laden wir Sie alle herzlich ein.

Rita Wismann
Bild:
- CH-Fahne: hagu81,pixabay